Wenn zwei verschiedene Beschichtungen gemessen werden, wie viele Glanzeinheiten wären für das menschliche Auge erkennbar, wie viele Einheiten würden als signifikant unterschiedlich wahrgenommen werden?
Bei einer Messung unter 60 Grad hängen diese erkennbaren Unterschiede vom Glanzgrad der Probe ab. So wäre beispielsweise ein Unterschied von 3,0 GU auf einer sehr matten Oberfläche (evtl. 5 GU) für das menschliche Auge sichtbar, auf einer Beschichtung mit höherem Glanzgrad (evtl. 60 GU) wäre dieser Unterschied dagegen kaum wahrnehmbar.
Eine Möglichkeit, um Toleranzen für Ihr Produkt zu bestimmen, wäre der experimentelle Weg. Sie könnten beispielsweise gedruckte Proben mit unterschiedlichen Glanzgraden vorbereiten, die Sie den Endanwendern Ihrer Beschichtungsprodukte oder internen „Experten“ vorlegen.
Die andere Möglichkeit ist der Wechsel zu einem 20/60/85°-Gerät. Das 85°-Glanzmessgerät reagiert empfindlicher auf Glanzunterschiede unter 10 GU bei 60°, und das 20°-Glanzmessgerät punktet mit einer höheren Auflösung auf Hochglanzbeschichtungen (über 70 GU bei 60°). Die Verwendung von drei Winkeln bietet den Vorteil, dass Glanzunterschiede für die unterschiedlichen Glanzgrade besser dargestellt werden. Unserer Erfahrung nach ist ein Glanzunterschied von 5 GU, der mit der korrekten Geometrie gemessen wurde, für einen geübten Betrachter gerade noch erkennbar.